Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 52/2010

Das Wollschaf ist diese Woche wieder ganz schön neugierig. Und zwar möchte es wissen: Die Jahreswende ist die Zeit der Statistiken und der Inventur, also Hand aufs Herz: Wie groß ist Dein Stash?

Ich musste erst mal zählen, es hat mich nämlich auch interessiert, wie viel tatsächlich zusammengekommen ist an Wolle. Für Pullover lagert nicht viel bei mir, weil die Wolle für große Projekte so viel Platz wegnimmt und ich wohl sonst Platzangst bekommen würde. Der Vorrat ergibt 7 Pullover oder Jacken. Bei der Sockenwolle neige ich leider dazu zu hamstern, weil man die kleinen Knäuel immer irgendwo verstauen kann, an unauffälligen Stellen. Es sind exakt 5750 Gramm. Ich weiß, das ist nicht überwältigend viel, andere haben da mehr. Aber es kommt ja auf die gefühlte Menge an, und da bekomme ich schon langsam ein schlechtes Gewissen.

Montag, 27. Dezember 2010

Statistik

Es ist Zeit, ein wenig zurückzuschauen, was meine Sockenproduktion betrifft. Und zwar habe ich zu Beginn des Jahres 2009 mit dem Sockenstricken begonnen, das ist jetzt also fast 2 Jahre her – 23 Monate, um genau zu sein. Und während dieser Zeit sind exakt 32 Sockenpaare fertig geworden. Das wären also ungefähr 1,5 Paar pro Monat. Davon sind 12 Paar bei mir geblieben und 20 Paar habe ich verschenkt.

Im neuen Jahr möchte ich dann endlich meinen Sockenwolle-Vorrat abbauen und möglichst nur noch projektbezogen Wolle kaufen. Mal schauen, was ich dann nach weiteren zwölf Monaten zu berichten habe!

Montag, 20. Dezember 2010

Schwarz und schlicht

Mir war gerade nach etwas ganz Einfachem, um nebenbei ein bisschen Wintersport schauen können. Etwas ohne Muster. Da ich diese Socken nach Nancy Bush schon einmal gestrickt habe, ging es ganz flott. Was mir so gut gefällt, ist das etwas verlängerte Bündchen über 45 Reihen aus 3 Maschen rechts und 2 Maschen links. Die Wolle ist von Woolworth, verstrickt mit Nadeln 2,25 und verbraucht habe ich 89 Gramm. Endlich mal wieder ein Paar Socken für mich!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 50/2010

Das Wollschaf fragt diese Woche: Macht ihr Euch Notizen während der Strickarbeit und wenn ja wie? Nur zu eigenen Entwürfen oder auch in fertigen Schnittmustern? Was macht ihr damit, wenn ihr fertig seid – entsorgen oder abheften?

Egal ob ich nach einer fertigen Anleitung oder nach eigenem Entwurf stricke, ich mache immer sehr ausführliche Notizen zu allen Schritten auf einen Zettel. Außerdem zeichne ich bei Pullovern oder Jacken vorher einen Schnitt mit den entsprechenden Maßen.

Ich habe extra einen Ordner für all die Notizen zu meinen gestrickten Sachen angelegt. Die Notizzettel kommen zusammen mit der Banderole und einem Musterfaden der verwendeten Wolle in eine Plastikhülle und werden dann abgeheftet. So kann ich auch nach Jahren noch nachschlagen, wie ich welches Modell gestrickt habe und kann es problemlos nacharbeiten.

Samstag, 11. Dezember 2010

Erika Eichenseer: Omas Strickgeheimnisse

Das Buch hatte ich eigentlich vor einem Jahr, kurz nachdem die Neuausgabe erschienen ist, wieder von meiner Wunschliste gestrichen, weil ich gehört habe, dass es fast nur Lochmuster enthält, und die haben mich nicht so sehr interessiert. Jetzt habe ich aber mal einen Blick in das Buch werfen können und war ganz begeistert von der tollen Sammlung! Und ich glaube, Musterbücher kann man nie genug haben. Deswegen ist dieses Buch jetzt meines, ich liebe alte und seltene Muster und dieses Buch ist wirklich eine Fundgrube!

Wie gesagt, es sind fast alles Durchbruchmuster, die vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammen, aus bäuerlichen Haushalten aber auch aus dem städtischen Bürgertum jener Zeit. Das Buch fasst sie in Kapiteln zusammen, die die Eigenschaften der Muster verdeutlichen - zum Beispiel Streifen, Leitern, Flächen, Wanzen und Käfer, Blüten und Blätter oder Bäumchen und Schuppen. Jedes Muster ist farbig abgebildet mit grafischer Darstellung der Strickschrift. Diese ist einmal für das Rundstricken und einmal für das Stricken in Reihen beschrieben, was ich besonders toll finde. Nur die Symbole sind etwas gewöhnungsbedürftig. Leider gibt es kein einziges fertiges Strickstück zu sehen, man braucht schon etwas Kreativität und Fantasie, um daraus ein Paar Socken oder einen Pullover zu entwerfen.

Hier ein paar Beispiele:




Gekauft habe ich das Buch bei Buecher.de, es kostet 14,95 Euro.

Freitag, 10. Dezember 2010

Gentleman`s Sock in Railway Stitch

So, das wars aber dann: das letzte Paar Socken für Weihnachten ist fertig! Das Muster ist aus meinem Lieblingssockenbuch - „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush. Es gibt kein Buch, aus dem ich schon so viele Strümpfe nachgestrickt habe; mit diesem sind es vier Paar.

Bei diesem Muster muss man seine Gedanken schon bei der Sache haben, auch wenn es mit linken und rechten Maschen auskommt, denn es wechselt immer hin und her. Ich finde es erstaunlich, was für wirkungsvolle Ergebnisse mit so bescheidenen Mitteln erreicht werden können!

Garn: Lidl Sockenwolle in grau, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 210m/50g

Nadeln: Nadelspiel 2,25 und 2,5
Größe: 43

Verbrauch: 84 Gramm
Muster: (Maschenzahl teilbar durch 5)
Rd. 1 u. 2: 1 M re, 1 M li, 1 M re, 2 M li
Rd. 3: alle M re
Rd. 4 u. 5: 1 M re, 2M li, 1 M re, 1 M li
Rd. 6: alle M re
Die 1. bis 6. Rd. stets wiederholen.

Dienstag, 30. November 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 48/2010

Das Wollschaf hat diese Woche folgende Frage: Es gibt ja so einiges an Zubehör für StrickerInnen. Taschen, Maschenmarkierer, Magnetboarde. Was sollte eurer Meinung nach in keinem Haushalt fehlen (und wo habt ihr es her?) und was ist das total überflüssigste Strickgimmik?

Ich komme eigentlich mit relativ wenig Strickzubehör aus. Das wichtigste sind natürlich die Nadeln in verschiedenen Stärken und Materialien. Meine Rundstricknadeln sind alle aus Aluminium. Dummerweise habe ich sie aus den Originalverpackungen genommen und bewahre sie wild durcheinander in einer Plastikbox auf. Für die Nadelspiele habe ich eine Nadeltasche, ein Geschenk, sehr praktisch, weil man die Nadeln nach Material und Stärke sortieren kann. Ich habe hier Nadelspiele aus Stahl, Aluminium und Bambus.

Ganz wichtig: Reihenzähler, die man auf die Rundstricknadel schiebt, unverzichtbar, wenn ich Pullover oder Jacken stricke. So behalte ich immer den Überblick und erspare mir das Abzählen der Reihen. Beim Strümpfe stricken nehme ich Sicherheitsnadeln, um die Runden zu markieren, so muss ich nicht immer vom Bündchen an zählen.

Dann ein Nadelmaß, das auch die Zwischengrößen wie beispielsweise 2,25 anzeigt, ein Zählrahmen, stumpfe Nadeln zum Nähen und Faden Verstechen und Maschenraffer zum Stilllegen von Maschen.

Dann besitze ich noch eine Haspel, aber keinen Wollwickler, den vermisse ich auch nicht. Um meine Strickzeug zu transportieren, verwende ich Plastiktüten, das genügt mir. Zuhause steht noch ein Strickkorb mit den angefangenen Stricksachen.

Dienstag, 16. November 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2010

Das Wollschaf hat seit seinem Umzug immer sehr spannende Fragen! Diesmal geht’s darum: Wo ist die Grenze zwischen "gerne stricken" und richtig "stricksüchtig sein"? Wo ordnest Du Dich ein? Gehst Du Käufe eher nüchtern an und kaufst genau für Dein Projekt ein oder kannst Du Dich in einem Wollgeschäft "nicht beherrschen" und kaufst eher wahllos ein? Hast Du ein kleines Strickkörbchen manierlich mit einem Projekt da stehen oder erstickst Du in Wollknäueln? Was ist eigentlich Stricksucht?

Ich glaube, dass es eine Stricksucht (so wie Spielsucht oder ähnliches) nicht wirklich gibt. Vom Stricken kann man nicht süchtig werden. Zum Glück. Mir geht es aber schon so, dass ich nicht lange untätig herumsitzen kann, es juckt mich richtig in den Fingern, etwas zu tun, nämlich zu stricken. Manchmal verschiebe ich auch Dinge, nur weil ich einfach in dem Augenblick stricken muss.

Beim Wolle kaufen kann ich vor allem bei Sockenwolle kaum widerstehen. Da kann mich nur ein für mein Empfinden zu hoher Preis stoppen. Bei Wolle für größerer Sachen bin ich dagegen eher zurückhaltend, weil das Anhäufen von großen Wollpaketen irgendwie ein schlechtes Gewissen verursacht und einen gewissen Druck erzeugt, dass alles möglichst schnell auch wieder zu verstricken, um den Vorrat nicht ausufern zu lassen.

Zeitgleich arbeite ich höchstens an zwei Projekten. Einem kleinen und einem großen. Das hat sich über die Zeit bewährt. So entstehen keine Ufos, alles wird irgendwann fertig. Ich kann mir nicht vorstellen, auf fünf oder noch mehr „Baustellen“ gleichzeitig zu arbeiten, schon der Gedanke daran macht mich ganz konfus.

Freitag, 5. November 2010

Gentleman`s Plain Winter Sock

Wieder einmal habe ich mir ein Muster aus Nancy Bushs Buch „Knitting Vintage Socks“ ausgesucht. Nach den Gentleman`s Fancy Socks und den Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern sind es diesmal die Gentleman`s Plain Winter Socks, die mir gut gefallen haben. Das faszinierende daran ist die schlichte Form. Die Socken kommen mit einem etwas längeren Schaft im Rippenmuster aus (3 M rechts, 2 M links). Der Rest wird glatt rechts gestrickt. So kommt die Struktur der leicht melierten Wolle gut zur Geltung.

Garn: Strumpfwolle Melange von Woolworth, 75% Wolle, 25% Polyamid, LL ca. 345m/100g

Nadeln: Nadelspiel 2,25
Größe: 40 (für mich)

Verbrauch: 85 Gramm

Dienstag, 2. November 2010

Madeline Weston: Wollpullover

Ich möchte Euch mal wieder ein neues Buch vorstellen, das nun vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurde. Es handelt sich um Madeline Westons „Country Weekend Knits“, das 2008 im Original erschienen ist.

Allerdings sind die Sachen darin so neu nicht. Vielmehr hat Madeline Weston ihr altes Buch „The Traditional Sweater Book“ aus dem Jahre 1986 in abgespeckter Version noch mal neu herausgebracht. Sie hat einige Modelle weggelassen – die waren doch sehr im Achtzigerjahre-Geschmack - und hat alle Pullover und Jacken noch mal mit anderem Garn stricken lassen. Herausgekommen ist ein wunderschön gestaltetes Buch, das historische Strickkunst auf ganz sachte Art und Weise neu interpretiert. Madeline Weston orientiert sich an überlieferten Mustern aus Schottland und den britischen Inseln. Und zwar gibt es Ganseys, Fair-Isle, Arans und Spitzenstrickerei aus Shetland, insgesamt 25 Modelle. Ich habe mal einige eingescannt:

Flamborough-Gansey

Fife-Gansey

Sanquhar-Gansey

Pullover mit OXO-Muster

Pullover mit Pfeilmuster

Shirt mit Fountain-Muster

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2010

Das Wollschaf fragt diese Woche: An die Sockenstrickerinnen: Was ist eure Lieblingswolle und warum? Und weiß vielleicht jemand, warum Sockenwolle bei gleicher LL, MaPro und Materialzusammensetzung sich trotzdem von Marke zu Marke unterscheidet?

Ich achte immer darauf, dass die Sockenwolle einen Polyamid-Anteil hat, wegen der Strapazierfähigkeit. Das ist auch das Hauptkriterium: die Socken müssen einiges aushalten, sollten möglichst wenig verfilzen und sich nicht so schnell durchlaufen. Eine Lieblingswolle habe ich (noch) nicht. Kaufe alles was mir unter die Finger kommt. Ich habe aber schon festgestellt, dass billige Wolle nicht so schön ist wie hochwertigere, oft auch nicht so wärmend. Aber da die Haltbarkeit von Socken begrenzt ist, gibt es bei mir eine Schmerzgrenze, was den Preis angeht.

Montag, 25. Oktober 2010

Waffelmuster

Es macht mir immer noch Spaß, neue rechts-links-Muster auszuprobieren, und für Männerfüße sind solche Muster mit dezenter Struktur einfach am besten geeignet. Dieses habe ich vor einiger Zeit bei Küstensocke gesehen. Vielen Dank für die Übermittlung desselben! Es geht ganz einfach: 1. und 2. Rd.: alle M re, 3. und 4. Rd.: 2 M re, 2 M li. Diese 4 Reihen immer wiederholen.

Garn: Lidl Sockenwolle in dunkelbraun, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 210m/50g
Nadeln: Nadelspiel 2,25 und 2,5
Größe: 43
Verbrauch: 87 Gramm

Samstag, 23. Oktober 2010

Hanna Jaacks: Die große Strickschule

Dieses Buch gibt es derzeit bei Weltbild für 7,95 Euro und ich habe es vor einigen Tagen gekauft, nachdem Tina es empfohlen hatte. Ich würde sagen, dass das Buch nichts für Anfängerinnen ist, weil es zu sehr ins Detail geht. Es gibt nur eine kurze Einführung zum Stricken, wie man Maß nimmt, Maschen anschlägt und abkettet, zu- und abnimmt usw. Dann geht es weiter mit einem sehr ausführlichen Technikteil, der vor allem alle möglichen Varianten von Blenden, Ausschnitten und Kragen behandelt. Was mir positiv aufgefallen ist, wie detailliert und gut bebildert alles beschrieben ist. Das Buch ist also für jemanden, der schon einige Pullover und Jacken gestrickt hat, der evtl. selbst entwerfen oder an vorhandenen Anleitungen etwas verändern möchte und nach den nötigen Anweisungen dafür sucht.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Löchrig

Bei diesem Garn habe ich lange überlegt, welches Muster wohl am besten dazu passen würde. Ich habe dreimal angefangen, etwas probiert und wieder aufgetrennt, weil ich nicht wirklich zufrieden damit war. Erst wollte ich ein etwas aufwändigeres Lochmuster stricken, habe das aber auf später verschoben, weil mir nicht nach ständigem Mitschreiben der Runden war. Dann ein Guernsey-Muster aus dem Buch "Von der Spitze zum Bündchen" von Wendy Johnson, gefiel mir aber auch nicht wirklich. Also bin ich bei diesem schlichten Lochmuster aus ebendiesem Buch gelandet.

Garn: Glenmore Sport-& Strumpfwolle natur, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 210m/50g

Nadeln: Nadelspiel 2
Größe: 39/40
Verbrauch: 82 Gramm
Muster: Socken mit Streifen-Lochmuster aus Wendy Johnsons „Von der Spitze zum Bündchen“


Anleitung:

Maschenzahl teilbar durch 8
1. Rd: alle M re
2. Rd: 1 M re, 2 M re zus. str., 1 Umschlag, 1 M re, 1 Umschlag, 1 M links gerichtet abn. ( 1 M, dann noch 1 M wie zum Rechtsstr. abh. (nicht beide gleichzeitig!). Dann mit der li Nd. durch die Maschenglieder dieser beiden M stechen und beide M re verschr. zus. str.), 2 M re
Die 1. und 2. Rd. stets wdh.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Verena Spezial - In 80 Socken um die Welt Teil 2

Ab heute im Handel: das neue Sonderheft von Verena. Ich finde, dass sich die Macherinnen auch diesmal wirklich sehr viel Mühe gegeben haben. Das Heft ist toll gestaltet, mit schönen Fotos und den schon im ersten Teil eingeführten grafischen Anleitungen. Es gibt insgesamt 29 Sockenmodelle, davon sind die Hälfte allerdings zwei- oder mehrfarbige Socken. Da gefallen mir nur die türkischen Socken und die mit Maori-Muster aus Neuseeland wirklich gut. Die anderen sind mir zu sehr gemustert und zu bunt. Dafür gibt es unter den einfarbigen Modellen einige sehr schöne, mit interessanten plastischen Mustern.

Es ist nicht so, dass in all den vorgestellten Ländern und Regionen auch Socken gestrickt werden und dass es eine Tradition diesbezüglich gibt. Wo das nicht der Fall ist, wie beispielsweise auf Tahiti oder in der Antarktis, wird eben auf die dortige Kunst, Mode oder Natur Bezug genommen und das Besondere in Sockenmodelle umgewandelt. Anders wäre das Heft wohl auch nicht zu füllen gewesen.

Der dritte Teil soll übrigens im ersten Halbjahr 2011 erscheinen.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Rowan - The Lima Collection

Ich habe mich verliebt, gleich auf den ersten Blick. Aber wie das so ist, hat`s dann doch noch eine paar Tage gedauert, bis ich mich entschließen konnte, das Rowan-Heft auch zu kaufen. Bis dahin habe ich die schönen Strickstücke im Internet angeschmachtet – hier kann man einen Blick darauf werfen. Die 15 Modelle von Sarah Hatton und Marie Wallin sind sehr schlicht, sehr wirkungsvoll und absolut tragbar. Mir gefällt bis auf einen bunten Pullover eigentlich alles sehr gut: ein paar Sachen mit Zöpfen, einiges in glatt rechts. Und beim Betrachten der wundervollen Fotos hatte ich auch gleich eine Idee, wie ich die neu erworbene Pulloverwolle von Gründl verstricken könnte.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Maßarbeit

Ein Strumpf ist fertig – aber ich werde ihn wohl noch mal neu stricken müssen. Und zwar, weil ich ihn etwas zu weit finde, vor allem am Fuß. Ich habe mit Nadel 2,25 gestrickt und 72 Maschen angeschlagen. Den zweiten Strumpf dann mit Nadel 2 begonnen, auch 72 Maschen. Den wiederum finde ich etwas zu eng am Bein. Leider hat das Muster einen großen Rapport: 8 Maschen. Da kann ich nicht eben mal die benötigten 4 Maschen mehr anschlagen. Grübel. Ich dachte schon, ich stricke den Schaft mit Nadel 2,25 und den Fuß mit Nadel 2, aber man sieht den Unterschied im Maschenbild zu deutlich. Also mache ich erst mal tapfer weiter und entscheide mich dann für eine Variante. Da ich die Socken für einen guten Zweck spenden möchte, müssen sie schon perfekt sein!

Samstag, 2. Oktober 2010

Fatto a Mano 177

Das Heft habe ich gekauft, weil hier viele Teile aus meinen absoluten Lieblingsfarben schwarz und grau sind. Unter anderem wegen dieser Jacke - sie ist im Netzpatent gestrickt.

Ich finde die Hefte von Lang Yarns immer recht gelungen und im deutschsprachigen Raum, soweit ich das überblicke, sind sie wirklich herausragend. Man merkt, dass hier sehr viel Wert auf ein nicht alltägliches aber durchweg tragbares Design gelegt wird. Auch wenn viele Modelle momentan nicht ganz mein Stil sind, bin ich doch sehr angetan von der Art der Präsentation und dem hohen Niveau.
Den Inhalt kann man hier ansehen.

Mittwoch, 29. September 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2010

Das Wollschaf fragt diese Woche: Wie kreativ seid ihr beim Socken stricken, vor allem beim Schaft? Strickt ihr ganz langweilig nur Rippenmuster, oder tummeln sich auf eurem Schaft vor allem ausgefallene Muster? Und wenn ihr Muster strickt, strick ihr dann Zöpfe oder Lochmuster oder ausgefallene Rippenmuster?

Ich mag Muster. In letzter Zeit habe ich vor allem verschiedene Rechts-Links-Muster ausprobiert und bin noch lange nicht durch mit meiner To-do-Liste. Am besten gefallen mir aber immer noch Zöpfe, nur braucht man dazu viel Ruhe und Geduld. Zwischendurch dürfen es auch mal glatt rechts gestrickte Socken sein oder ein einfaches Rippenmuster. Wenn man das nicht ständig macht, wird es auch nicht langweilig. Derzeit versuche ich es mit einem dezenten Lochmuster – ich finde Lochmuster an Strümpfen eigentlich auch recht nett, zum Verschenken. Was ich noch nicht versucht habe, sind Socken mit verschiedenen Farben.

Dienstag, 28. September 2010

Geschwister ...

… aber keine Zwillinge sind diese Socken aus Lana Grossa-Wolle geworden. Wie man bei genauem Hinschauen vielleicht feststellt, ist das Muster bei beiden unterschiedlich, obwohl ich bei den zwei 50 Gramm-Knäueln extra auf die gleiche Farbpartie geachtet habe. Besser ist es wohl bei solchen selbstmusternden Garnen, ein 100-Gramm-Knäuel zu kaufen. Ich habe auch gleich eine Mail an Lana Grossa geschickt und nachgefragt, ob solche Unterschiede normal sind bei der Wolle, in den leisen Hoffnung auf Ersatz, habe aber leider noch keine Antwort erhalten.

Diesmal wollte ich zu meinen Ursprüngen im Sockenstricken zurückkehren und etwas ganz Simples ausprobieren: mal kein Muster, sondern nur glatt rechts und von der Spitze an gestrickt, mit Bumerangferse. Was mir nicht so gut gefällt, ist der Abschluss. Der Rand sollte so locker sein, dass er am Bein nicht einschneidet. Das habe ich mit dem elastischen Abketten von der falschen Seite erreicht. Am Bein sitzt er perfekt. Wenn man die Socken aber auszieht, dann sieht der Abschluss gewellt und nicht so schön aus wie bei einem Socken, den man von oben beginnt. Zum Verschenken würde sich dieses Paar nicht eignen, finde ich.

Abgesehen von den unterschiedlichen Streifen bin ich sehr angetan von der Wolle, sie fasst sich gut an und ist auch diesmal nicht so kratzig, dafür aber schön warm. Außerdem mag ich den Braunton. Und noch etwas ist mir aufgefallen, was nicht sehr häufig vorkommt bei industriell verarbeiteten Garnen: die Wolle riecht noch nach Schaf. Das finde ich wundervoll!

Garn: Lana Grossa Meilenweit Special Men, Farbe 026, 80% Schurwolle, 20% Polyamid, LL ca. 210m/50g
Nadeln: Nadelspiel 2,25
Größe: 40
Verbrauch: 90 Gramm

Sonntag, 26. September 2010

Schnäppchen

Eigentlich wollte ich erst mal keine Wolle mehr kaufen, bis ich nicht alles Angehäufte nach und nach verstrickt habe. Aber an dieser konnte ich dann doch nicht vorbeigehen. Ich liebe ja Grautöne und die Wolle sah so weich aus – es ist ein Gemisch aus 50% Schurwolle und 50% Alpaca von Gründl.

Gekauft habe ich sie im Aldi, insgesamt 1200 Gramm mit einer Lauflänge von 89 m/50g und zu einem Preis von nur 40 Euro. Ich überlege die ganze Zeit schon, was ich wohl daraus stricken könnte. Am liebsten etwas Klassisches, einen kuschligen Pullover oder eine Jacke, nur mit welchem Muster – da habe ich noch keine richtige Idee. Ich war auch schon in der Stadt in diversen Modegeschäften unterwegs, um mich inspirieren zu lassen, aber leider mit nur mäßigem Erfolg.

Dienstag, 21. September 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2010

Heute ist Dienstag und das Wollschaf hat wieder eine Frage: Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr euch voller Begeisterung an ein neues Teil gemacht habt, das ihr unbedingt haben wollt, und euch nach einem Drittel die Lust verlassen hat? Endet es zwangsläufig als Ufo, obwohl ihr es immer noch wollt? Oder beisst ihr euch durch, auch wenn euch eigentlich nix ranzieht. Ich habe das eben bei einer Jacke und mich würde interessieren, wie andere das angehen.
Herzlichen Dank an Annie für die heutige Frage!

Bei Socken und kleineren Sachen ist es bei mir eher so, dass mir das Stricken viel zu schnell geht. Oft würde ich gerne noch viel länger daran stricken, wenn das Muster spannend ist. Da bin ich dann fast ein wenig wehmütig, wenn das Ende naht. Bei großen Sachen strickt man länger und natürlich kommt da auch mal der Moment, wo man keine Lust mehr hat. Dann lasse ich das Stück ruhen, solange, bis sich die Freude daran wieder einstellt. Eigentlich bringe ich jedes Strickstück auch zu Ende, denn es macht mich nervös, wenn etwas Angefangenes längere Zeit herumliegt.

Freitag, 17. September 2010

Alice Starmore: Aran Knitting

Ich habs endlich auch, heute kam es an! Zum intensiven Lesen kam ich noch nicht, nur zum Durchblättern. Aber das genügt schon, um sagen zu können, dass das ein ganz besonderes Buch ist. Alice Starmore hat sich sehr intensiv mit der Geschichte und Strickkunst der Aran-Inseln beschäftigt - ein Teil des Buches handelt davon. Der zweite Teil ist eine Sammlung von typischen Aranmustern, vom einfachen Zopf bis hin zum komplexen Gebilde. Schließlich folgen die von ihr selbst entworfenen Modelle, in der Mehrzahl Pullover, einmal klassische Aran-Modelle, dann von keltischen Ornamenten inspirierte Stücke. Und jedes ist ein wahres Kunstwerk!

Was mich allerdings etwas enttäuscht hat, dass das Buch nicht gebunden ist, keinen dicken Umschlag hat. So hat man doch etwas Mühe zu blättern, schließlich will man ja keine Knicke hinterlassen. Aber sonst kann ich nur sagen: toll! Das Warten hat sich gelohnt und man muss jetzt kein Vermögen mehr ausgeben, um an das Buch zu gelangen. Es kostet etwas über 20 Euro und hat über 200 Seiten.

Montag, 13. September 2010

Aufs Wesentliche ...

... habe ich mich bei dieser Mütze beschränkt. Auch deshalb, weil das erst mein dritter Versuch ist, eine Mütze zu stricken, und dafür hat es erstaunlich gut geklappt und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich habe mich für ein klassisches Rippenmuster aus zwei rechten und zwei linken Maschen entschieden. Damit die Ohren schön warm sind, wird die Mütze umgeschlagen. Sie ist übrigens ein Geburtstagsgeschenk für ein männliches Familienmitglied.

Garn: Lang Yarns Merino 150, Farbe 197.0068, 100 % Merino, ca. 150m/50g
Nadeln: Nadelspiel 2,75
Verbrauch: 66 Gramm

Anleitung:
Für einen Kopfumfang von 60 cm: Mit einem Nadelspiel Stärke 2,75 136 M anschl. und über 83 Rd. 2 M re, 2 M li im Wechsel str. In der 84. Rd. mit den Abnahmen beginnen und zwar zuerst 2 M re str. und 2 M li zus. str. Dann über 7 Rd. 2 M re, 1 M li str. In der 92. Rd. 2 M re zus. str., 1 M li. Dann 3 Rd. 1 M re, 1 M li str. In der 96. Rd. 3 M re zus. str. mit betonter Mittelmasche (2 M zusammen wie zum Rechtsstr. abheben, 1 M re str., die beiden abgehobenen M zusammen überziehen), 1 M li. Über 2 Rd. 1 M re, 1 M li str. In der 99. Rd. fortlaufend 2 M re zus. str. In der 100. Rd. alle M re str, in der 101. Rd. fortlaufend 2 M re zus. str. Die restlichen Maschen mit dem abgeschnittenen Faden zusammen ziehen und verstechen.

Sonntag, 12. September 2010

Ein Abenteuer ...

… war es wieder, diese Socken so zu stricken, wie ich es gewöhnlich tue: von oben nach unten. Obwohl ich ja mit diesem Muster schon Erfahrung hatte, musste ich doch noch mal alles neu berechnen. Zum einen habe ich dünnere Nadeln verwendet und eine andere Wolle, die auch irgendwie dünner war. Also kam es in der Weite nicht hin und in der Länge auch nicht. Da bin ich während des Ribbelns auf die Idee gekommen, es doch beim nächsten Mal von der Spitze ausgehend zu probieren, obwohl ich wirklich viel lieber beim Schaft beginne. Aber so würde mir sicher viel Arbeit (Ribbeln) erspart bleiben. Vielleicht ist es auch nur Gewöhnungssache und gar nicht so schlimm, mal andere Wege zu beschreiten?

Garn: Sockenwolle 4-fädig in schwarz (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210m/50g

Verbrauch: 108 Gramm
Nadeln: Nadelspiel 2
Größe: 40

Anleitung fürs Aranmuster:
Muster-Rapport geht über 14 Maschen
Gesamtzahl der Maschen für die Socken muss durch 4 teilbar sein
Vor und nach dem Rapport zuerst 2 M li str, dann 2 M re usw.
Rapport:
1. R.: 5 M re, 4 M nach hinten verkreuzen (= 2 M auf eine Hilfs-Nd hinter die Arbeit legen, die nächsten 2 M der li Nd re str., dann die M der Hilfs-Nd re str.), 5 M re
2. R.: alle M re (ebenso bei allen geraden Runden bis Rd. 22 alle M re str.)
3. R.: 4 M re, 3 M nach hinten verkreuzen (= 1 M auf einer Hilfsnadel hinter die Arbeit legen, die nächsten 2 M der li Nd re str., dann die M der Hilfs-Nd re str.), 3 M nach vorn verkreuzen (= 2 M auf eine Hilfs-Nd vor die Arbeit legen, die nächste M der li Nd re str., dann die 2 M der Hilfs-Nd re str.), 4 M re
5. R.: 3 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 2 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 3 M re
7. R.: 2 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 4 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 2 M re
9. R.: 1 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 6 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 1 M re
11. R.: 3 M nach hinten verkreuzen, 8 M re, 3 M nach vorn verkreuzen
13. R.: 3 M nach vorn verkreuzen, 8 M re, 3 M nach hinten verkreuzen
15. R.: 1 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 6 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 1 M re
17. R.: 2 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 4 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 2 M re
19. R.: 3 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 2 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 3 M re
21. R.: 4 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 3 M nach hinten verkreuzen, 4 M re
Die 1. bis 22. Runde stets wiederholen.

Mittwoch, 8. September 2010

Wendy D. Johnson: Von der Spitze zum Bündchen

Ganz neu herausgekommen: diese deutsche Übersetzung des Buches „Socks from the Toe up“ von Wendy D. Johnson. Und wie der Titel schon andeutet, will das Buch uns vermitteln, wie man Socken von der Spitze an strickt. Die Autorin praktiziert diese Methode selbst mit großer Begeisterung und das wirkt sehr ansteckend.

Zuerst wird der Leser damit vertraut gemacht, wie die Spitze zu stricken ist. Es gibt fünf Möglichkeiten, die mit detailliertem Text und Zeichnungen verdeutlicht werden: die Spitze mit verkürzten Reihen, mit Achteranschlag, die Einfach-Spitze, der türkische Maschenanschlag und Judys Zauberanschlag – für mich auf den ersten Blick alles völlig neue Methoden, von denen ich hier zum ersten Mal lese. Weiter geht’s mit Hinweisen, wie man mit Nadelspiel, zwei Rundstricknadeln oder nur einer langen Rundstricknadel Socken stricken kann. Dann folgen drei verschiedene Techniken für Fersen: die Ferse mit verkürzten Reihen, die Zwickelferse und die Hebemachen-Ferse. Und schließlich der Abschluss am Bündchen – auch hier vier Methoden: das Abnähen, das Russische und Italienische Abketten und die Mäusezähnchen-Kante.


Im zweiten Teil des Buches stellt uns Wendy Johnson anhand von drei glatt rechts gestrickten Basismodellen vor, wie man die eben genannten Techniken für Spitze und Ferse am besten an einem Übungssocken probieren kann.

Der dritte Teil widmet sich schließlich den eigenen Kreationen der Autorin - 20 sind hier beschrieben. Es sind zum größten Teil Lochmuster aber auch ein paar sehr schöne Guernsey-Socken und Zopfmuster. Die Lochmuster sind eigentlich für das Stricken mit zwei oder einer Rundstricknadel gedacht, aber das wird Liebhaber des Nadelspiels sicher nicht von der Nacharbeitung abhalten.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch für alle SockenstrickerInnen und das bei einem wirklich erschwinglichen Preis von 9,99 Euro.

Donnerstag, 19. August 2010

Geduldsprobe

Diese Socken haben mich ganz schön Nerven gekostet! Ich hab geribbelt wie ein Weltmeister, um endlich das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Entweder waren die Nadeln zu dünn, der Umfang des Strumpfes zu weit oder zu eng, die Wolle reichte nicht oder das Muster war nicht richtig eingeteilt. Jetzt bin ich um einige Erfahrung reicher, und weil mir diese Socken so sehr gefallen, habe ich gleich ein neues Paar mit demselben Muster für mich begonnen. Diese Socken sind ja ein Geschenk und mit der Aussicht auf mein eigenes Paar fällt es mir leichter, mich davon zu trennen.

Garn: Regia 4-fädig Color, Farbe 01933 denim schwarz (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210m/50g

Verbrauch: 80 Gramm
Nadeln: Nadelspiel 2,25
Größe: 40
Muster: Aransocken, abgeschaut bei Ingrids Strickpraxis, etwas abgewandelt

Montag, 9. August 2010

Manchmal ...

... kaufe ich Wolle und weiß sofort, welches Muster ich stricken möchte. Oft dauert es aber eine Weile, bis mir eine Idee kommt. Diesmal war mir überhaupt nicht klar, was passen würde. Die Wolle ist schwarz-grau gemustert. Also eher wenig Muster. Es sollte auch nicht altbacken wirken, sondern modisch und klar. Aber nur einfach Rippen zu stricken, schien mir etwas zu gedankenlos. Es ist ein Geschenk an eine Person, die ich noch nie getroffen habe, nicht ganz einfach also… Ich habe mich schließlich für ein Muster entschieden, das ich bei Ingrid zum ersten Mal so ähnlich gesehen habe. Ein Aranmuster, also etwas, das mir gefällt und hoffentlich auch die Empfängerin zufrieden stellt.

Montag, 2. August 2010

Nancy Bush: Folk Socks

Inzwischen bin ich ein richtiger Fan von Nancy Bush geworden und auch dieses neu erworbene Buch hat mich nicht enttäuscht. Es ist klug und informativ geschrieben, mit nicht allzu langen Texten und es ist zudem noch sehr schön gestaltet - besonders gefallen mir die Fotos der von der Autorin entworfenen Modelle.

Das Buch lässt sich in drei Teile gliedern. Der erste beschäftigt sich mit den Ursprüngen von handgestrickter Fußbekleidung. Besonderes Augenmerk legt Nancy Bush auf die Tradition in Großbritannien und unterscheidet dort einzelne Regionen. Auch andere europäische Länder werden dann noch kurz angeschnitten. Dann folgt ein Teil, wo erklärt ist, wie man sich dem Thema Socke technisch nähert, vom Anschlag über Spitzen bis hin zu Fersen-Varianten. Zum Schluss gibt es 18 Socken-Modelle, die sich an verschiedenen historischen Beispielen und Traditionen orientieren. Hier findet auch jede der vorgestellten Spitzen und Fersen Anwendung.


Auch in diesem Buch gelingt es Nancy Bush, den Sinn für Historisches zu wecken, etwas, was mich immer wieder sehr inspiriert und begeistert.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 30/2010

Etwas verspätet meine Antwort zur dienstäglichen Wollschaf-Frage:
Ich verwende sehr gern handgefärbte Wolle, die immer in Strängen geliefert wird. Erheblich weniger gern verbringe ich meine Zeit damit, diese Stränge mühsam per Hand zu Knäueln zu wickeln. Manchmal verheddert sich der Faden beim Wickeln, manchmal ist der Strang in sich verheddert, es gibt Knoten, die man fluchend aufdröseln muss, man hat keine passende Stuhlrückenlehne oder sonstwas zum Abwickeln des Garns - kurzum, die Zeit, die ich mit dieser höchst ungeliebten Tätigkeit gezwungenermaßen verbringe, würde ich viel, viel lieber ins Stricken investieren! Ich bin nämlich Strickerin, nicht Wicklerin.) Wo und wie macht ihr das mit dem Aufwickeln?

Die Frage hat mich auf den Gedanken gebracht, dass ich Wolle auf Strängen irgendwie schöner finde als die industriell gewickelte. Da hat man das Gefühl, ein Naturprodukt in den Händen zu halten, es ist einfach etwas anderes, so einen Haufen fertige Knäuel vor sich zu haben oder erst mal die Wolle selber in eine Form zu bringen, so dass man sie verstricken kann. Dieses Tätigkeit macht mir gar nichts aus, ganz im Gegenteil. Ich genieße es genauso wie das Stricken. Obwohl ich eine Haspel besitze, nehme ich meistens doch meine Knie, um den Strang zu spannen, es sei denn, das Garn ist sehr dünn. Dann kommt das schlichte aber praktische Gerät zum Einsatz und verhedderte Stellen gibt es in der Regel nicht.

Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern


Dieses Muster aus dem Buch „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush hat es mir derzeit irgendwie angetan. Ich hatte es ja schon für Söckchen verwendet, jetzt wollte ich mal die längere Variante mit Wadenabnahmen für den Herrn probieren. (Ein Klick aufs Bild macht es größer.) Dabei habe ich festgestellt, dass es riesigen Spaß macht, wadenlange Strümpfe zu stricken. Man hat einfach länger das Vergnügen mit diesem leicht zu strickenden aber nie langweiligen Muster. Und damit ich auch was davon habe, plane ich schon ein nächstes Paar für mich selber.

Garn: Glenmore Sporty Farbe 102 (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210 m/50 g

Verbrauch: 124 Gramm
Nadeln: 2,25 und 2,5
Größe: 44
Muster: Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern aus Nancy Bush „Knitting Vintage Socks“

Sonntag, 25. Juli 2010

Neustart

Dies war einmal ein Aran-Pullover, beziehungsweise sollte einer werden. Ich habe ein ganzes Jahr immer wieder mutig drauflosgestrickt, geribbelt, wieder begonnen, ohne die Lust zu verlieren – aber die Ahnung war schon während des Strickens da: das wird nichts. Erlöst hat mich nun endlich die Tatsache, dass die Wolle nicht ausreichte und in der passenden Partie auch keine mehr nachzubestellen war. Ich war fast glücklich dass es so gekommen war, zu einem Ende, das mich zwang, noch mal ganz neu zu planen. Diesmal habe ich mir ein ganz einfaches Muster ausgesucht, ohne Zöpfe und Verschränkungen, schlichte Rauten, nach einer Anleitung aus einem alten Strickheft. Ich möchte jetzt nur noch eines: endlich mal wieder etwas Größeres fertigstellen und das Glücksgefühl, wenn der Pullover dann auch von mir getragen werden kann!

Sonntag, 11. Juli 2010

Gentleman`s Fancy Sock

Wieder mal ein Muster aus dem Buch „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush. Es besteht aus versetzten Streifen von je zwei linken und rechten Maschen und ließ sich wunderbar stricken, da es sehr übersichtlich ist. Ich finde, dass solche einfachen Rechts-Links-Muster für Männerstrümpfe am besten geeignet sind. Zöpfe sind Geschmackssache, ich konnte sie bisher leider noch nicht durchsetzen bei den männlichen Familienmitgliedern.

Diesmal habe ich eine Käppchenferse gewählt, weil die Strümpfe für einen Männerfuß mit hohem Spann sind. Sie haben so am Fuß mehr Spielraum als bei meiner sonst so geliebten Bumerangferse. Auf die von Nancy Bush vorgeschriebenen Abnahmen an der Wade konnte ich glücklicherweise verzichten, da der Empfänger eher dünnbeinig ist. Und für den etwas breiteren Fuß bin ich da auf eine viertel Nadelstärke mehr gewechselt.

Garn: KOFUR Strumpf- und Sportwolle Farbe 124 (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210 m/50 g
Verbrauch: 93 Gramm
Nadeln: 2,25 und 2,5
Größe: 43
Muster:
Maschenzahl teilbar durch 4
1.-2. Rd.: alle M re
3.-10. Rd.: 2 M re, 2 M li
11.-12. Rd.: alle M re
13.-20. Rd.: 2 M li, 2 M re

Dienstag, 6. Juli 2010

Der geniale Socken-Workshop

Verfasst von Ewa Jostes und Stephanie van der Linden. Bestimmt muss ich dieses Buch gar nicht mehr vorstellen, weil es alle Sockenstricker schon in ihrem Regal stehen haben. Und wer es noch nicht hat, dem kann ich es nur empfehlen! Ich denke, es richtet sich an Anfänger, aber auch Fortgeschrittene können noch jede Menge gute Tipps bekommen.

Die Autorinnen haben aus verschiedenen Stricktraditionen Möglichkeiten für Anschläge, Bündchen, Fersen und Spitzen zusammengetragen. Hier bin ich beispielsweise zum ersten Mal auf den Gedanken gestoßen, dass man die Fersenform den anatomischen Gegebenheiten des Fußes anpassen kann. Es gibt Füße mit schmalem Tritt und mit breitem, welche mit flachem oder hohem Spann. Und so ergeben sich verschiedene Varianten, eine Ferse passend zu stricken. So ist das Kapitel „Fersenformen“ auch am ausführlichsten. Zum Beispiel werden dort Fersen mit Fersenwand wie Käppchenferse, Hufeisenferse und Herzchenferse beschrieben, dann Fersen mit Schrägnaht wie Bumerangferse, Wickelmaschenferse und falsche Bumerangferse und dann noch Fersenformen, von denen ich noch nie etwas gehört habe: rundgestrickte Fersen.

Es gibt auch Hinweise für Toe-up-Socken, wie man die Maschen an der Spitze anschlagen kann, welche Fersen möglich sind und wie man die Maschen am Bündchen am besten abkettet. Außerdem wird gezeigt, wie man Socken mit der Rundstricknadel fertig.
Zum Schluss folgen noch 13 Socken-Modelle für Kinder und Erwachsene, die ich aber nicht besonders schön finde.
Das Buch insgesamt ist aber sehr gelungen, sehr übersichtlich gestaltet, mit knappen und präzisen Texten, guten Fotos und immer wieder hilfreichen Tabellen für die Mascheneinteilung. Toll auch die beiliegende DVD, auf der alles sehr anschaulich und in mäßigem Tempo über 120 Minuten dargestellt wird.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Sommer-Socken in Schwarz


Zur Zeit probiere ich ja verschiedene Muster aus rechten und linken Maschen aus. Diese Socke ist nach einer Vorlage von Nancy Bush entstanden. Das Muster nennt sich „Ringwood Pattern“ aus dem Buch "Knitting Vintage Socks". Auch diesmal habe ich einige Änderungen vorgenommen. Die Wolle hat nur für kurze Söckchen gereicht – aber im Sommer würde ich wahrscheinlich auch keine langen Strümpfe tragen.

Beim Bündchen habe ich statt 2 Maschen rechts, 2 Maschen links eine Masche rechts verschränkt und eine Masche links im Wechsel genommen. Das fand ich passender für ein kurzes Bündchen. Und die bewährte Bumerangferse kam erneut zum Einsatz, die finde ich für mich selber einfach am schönsten. Obwohl mit dünner Nadelstärke 2 gestrickt, waren 64 Maschen ausreichend – ich nehme sonst 72 Maschen auf. Der Grund ist wohl beim Garn zu suchen, das einen Baumwollanteil hat und sich etwas dehnt.

Das Muster habe ich hier schon einmal beschrieben.

Garn: Regia Cotton Farbe 0099 (41% Schurwolle, 34% Baumwolle, 25% Polyamid), 400 m/100 g

Verbrauch: 84 Gramm
Nadeln: 2
Größe: 40
Muster: Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern aus „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush

Mittwoch, 16. Juni 2010

Was Schwarzes ...

... habe ich für mich angefangen. Die Vorlage ist aus dem Buch "Knitting Vintage Socks" von Nancy Bush. Ich habe gerade eine Phase, wo ich mit verschiedenen Mustern aus rechten und linken Maschen experimentiere. Einfach nur Rippen zu stricken ist mir zu langweilig. Dieses sehr schlichte Muster ergibt eine schöne Struktur. Es nennt sich "Ringwood Pattern" und geht so:
Rd. 1: * 1 M re, 1 M li, ab * stets wdh.
Rd. 2 und 3: alle M re
Rdn. 1 - 3 stets wdh.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Alte Volkskunst Stricken, Sticken, Häkeln

Nach dem Buch „Alte Volkskunst Stricken“ hab ich schon seit längerem Ausschau gehalten. Jetzt hab ich bei eBay gleich die kompletten drei Bände ersteigert. Über den Preis schweige ich, es ist mir fast peinlich, für so wenig Geld so tolle Bücher erhalten zu haben.

Zum Band „Stricken“: wenn man die Bücher von Erlbacher und Fanderl hat, dann braucht man dieses Buch eigentlich nicht kaufen, weil es ähnliche Muster enthält, außerdem ist die Auswahl hier sehr begrenzt. Fertige Anleitungen gibt es nicht, nur Mustervorlagen für Frauenstutzen (5 Lochmuster), Männerstrümpfe (13 Muster mit Verkreuzungen) und für Westen, Jacken und Joppen. Und zwar sind das dort verschiedene Zopfmuster (12 Stück), so genannte Zugmaschenmodel (also mit verschränkten Maschen verkreuzte Muster, 31 an der Zahl), Bandmodel (oder auch Füllmuster, 12 Stück) und Lückerlmodel (Lochmuster, 26 Muster).


Ich finde, dass diese Muster auch gut für Strümpfe zu verwenden sind. Man muss nur beachten, dass immer eine Zwischenreihe gestrickt werden muss, die der Rückseite von glatten Strickteilen entspricht und wo nicht gemustert wird.

Eine Offenbarung war für mich der Band zum Sticken. Ich kannte mich mit der Materie gar nicht aus und war völlig platt über die Unzahl von verschiedenen Stichen, die das Buch sehr anschaulich behandelt, es sind fast 60! Unterteilt sind sie in Linienstiche, Überwindelstiche, Schlingstiche, Kettenstiche und Knotenwickelstiche. Gefolgt von Durchbruch, Hohlsaum und Monogrammen. Für jeden dieser Stiche gibt es Zeichnungen, wie sie auszuführen sind und eine Fotografie, die die Umsetzung veranschaulicht. Es geht darum, die Stiche zu erlernen, das Buch ist keine Mustersammlung.

Beim Band zum Häkeln wurden ausschließlich Spitzen gesammelt, die als Verzierung für Wäsche, Gardinen, Tischdecken, Kissen, Kleidung etc. dienen. Sie sind unterteilt in schmale, mittelbreite und breite Spitzen. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Filet-Häkelei, dann kommen ein paar Beispiele für Rosetten und Sterne sowie Muster für gehäkelte Westen, Jacken und Joppen, schließlich wird die Tunesische Häkelei ganz kurz umrissen.

Ich muss gestehen, dass ich die Bücher wieder und wieder durchblättere - ich kann mich gar nicht satt sehen, und dass obwohl Sticken und Häkeln nicht unbedingt zu meinem Repertoire gehören.

Dienstag, 1. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 22/2010

Das Wollschaf hat heute eine lange Frage:

Nach meiner Beobachtung gibt es unterschiedliche Arten von Strickerinnen, grob konnte ich folgende Kategorien feststellen:

- die Forscherin: erschließt sich gern neue Techniken, ist an neuen Methoden sehr interessiert, eignet sie sich an und integriert sie gern in ihre Strickpraxis- die Beständige: hat ein festes Repertoire an Techniken, aus denen sie schöpft, ist an einer Erweiterung nicht sehr interessiert.

- die Historikerin: interessiert sich für das Stricken in der Vergangenheit, von Vintage Knits über vergangene Jahrhunderte bis hin zu mittelalterlichen Vorläufertechniken. Rekonstruiert gern.

- die Innovative: ihr geht es darum, auch stricktechnisch die neuesten Trends aufzunehmen und zu verarbeiten.

- die Selbstlose: strickt meist für wohltätige Zwecke und/oder andere (Familie, Freunde, auch Auftragsarbeiten)

- die Avantgardistin: ihre Strickpraxis beginnt dort, wo andere längst aufgehört haben: sie arbeitet mit Plastikbändern, Draht, Kassettenbändern, ist im Freeformbereich tätig oder strickt prinzipiell ohne Anleitung.

- die, die Faserverarbeitung wörtlich nimmt: strickt vor allem mit Materialien, die sie, soweit es ihr möglich ist, selbst verarbeitet hat (Schafe scheren, Wolle waschen, Kardieren, Färben, Spinnen etc.)

Kaum jemand erfüllt eine Kategorie vollständig (Schafe scheren ...) oder gehört ausschließich einer einzigen Kategorie an. Wo würdest Du Dich sehen? Bist Du damit zufrieden oder würdest Du Dir gerne etwas anderes erschließen?

Herzlichen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Die Forscherin: eher weniger. Nur wenn mir etwas so gut gefällt, dass ich es einfach nacharbeiten muss. Ich muss längst nicht alles ausprobieren, was mir über den Weg läuft.

Die Beständige: das schon eher. Ich verlasse mich gerne auf das, was ich schon beherrsche und arbeite mich eher im Schneckentempo voran, wenn es um Neues geht.

Die Historikerin: ich bin sehr fasziniert von älteren Stricktechniken und beschäftige mich gerne in der Theorie damit. Und beim Stricken habe ich eher einen Bezug zum Alten als zu den modernen Designerinnen.

Die Innovative: Da ich eher langsam bin, ist ein Trend meist schon wieder Geschichte, ehe ich ihn für mich selber verarbeitet habe!

Die Selbstlose: Ich stricke sehr gerne für andere, bin aber nicht selbstlos, denn ein Lob nehme ich gerne entgegen! Das gibt mir Schwung für die nächsten Projekte.

Die Avantgardistin: Das überhaupt nicht, mit Draht stricken- niemals!

Den letzten Punkt habe ich zumindest theoretisch schon in Erwägung gezogen. Die Vorstellung, alles selber zu machen, finde ich sehr reizvoll und da liegt noch viel Potenzial bei mir verborgen.

Montag, 31. Mai 2010

Fishbone Gansey Socken

Die Socken sind inspiriert von diesem Muster von Anne Hanson. Ich habe es nur ein wenig abgewandelt. Die Farbe ist angelehnt an die traditionellen Fischerpullover, die ursprünglich auch in Blau gehalten waren.

Garn: Regia 4-fädig Color Farbe Denim 1932 (75% Schurwolle, 25% Polyamid), 210m/50g

Verbrauch: 90 Gramm
Nadeln: Nadelspiele 2 und 2,25
Größe: 39,5
Muster: Maschenzahl teilbar durch 6
72 M mit Nd. 2,25 anschl. und 19 Rd. Bündchen str., (2 M re, 2 M li)
Weiter mit Nd. 2

2 Rd. li M str.
2 Rd. re M str.
Einmal folgenden Rapport str.:
1. Rd.: * 4 M re, 2 M li, ab * stets wdh.
2. Rd.: * 1 M li, 4 M re, 1 M li
3. Rd.: * 2 M li, 4 M re
4. Rd.: * 1 M re, 2 M li, 3 M re
5. Rd.: * 2 M re, 2 M li, 2 M re
6. Rd.: * 3 M re, 2 M li, 1 M re
7. Rd.: * 4 M re, 2 M li
8. Rd.: alle M li
9. Rd.: * 4 M re, 2 M li
10. Rd.: * 3 M re, 2 M li, 1 M re
11. Rd.: *2 M re, 2 M li, 2 M re
12. Rd.: * 1 M re, 2 M li, 3 m re
13. Rd.: * 2 M li, 4 M re
14. Rd.: * 1 M li, 4 M re, 1 M li
15. Rd.: * 4 M re, 2 M li
2 Rd. re M str
2 Rd. li M str,
Weiter im Rippenmuster: * 3 M re, 1 M li, ab * stets wdh.

Der Schaft geht über 100 Rd.
Den zweiten Strumpf im Muster gegengleich stricken.