Mittwoch, 30. Juni 2010

Sommer-Socken in Schwarz


Zur Zeit probiere ich ja verschiedene Muster aus rechten und linken Maschen aus. Diese Socke ist nach einer Vorlage von Nancy Bush entstanden. Das Muster nennt sich „Ringwood Pattern“ aus dem Buch "Knitting Vintage Socks". Auch diesmal habe ich einige Änderungen vorgenommen. Die Wolle hat nur für kurze Söckchen gereicht – aber im Sommer würde ich wahrscheinlich auch keine langen Strümpfe tragen.

Beim Bündchen habe ich statt 2 Maschen rechts, 2 Maschen links eine Masche rechts verschränkt und eine Masche links im Wechsel genommen. Das fand ich passender für ein kurzes Bündchen. Und die bewährte Bumerangferse kam erneut zum Einsatz, die finde ich für mich selber einfach am schönsten. Obwohl mit dünner Nadelstärke 2 gestrickt, waren 64 Maschen ausreichend – ich nehme sonst 72 Maschen auf. Der Grund ist wohl beim Garn zu suchen, das einen Baumwollanteil hat und sich etwas dehnt.

Das Muster habe ich hier schon einmal beschrieben.

Garn: Regia Cotton Farbe 0099 (41% Schurwolle, 34% Baumwolle, 25% Polyamid), 400 m/100 g

Verbrauch: 84 Gramm
Nadeln: 2
Größe: 40
Muster: Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern aus „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush

Mittwoch, 16. Juni 2010

Was Schwarzes ...

... habe ich für mich angefangen. Die Vorlage ist aus dem Buch "Knitting Vintage Socks" von Nancy Bush. Ich habe gerade eine Phase, wo ich mit verschiedenen Mustern aus rechten und linken Maschen experimentiere. Einfach nur Rippen zu stricken ist mir zu langweilig. Dieses sehr schlichte Muster ergibt eine schöne Struktur. Es nennt sich "Ringwood Pattern" und geht so:
Rd. 1: * 1 M re, 1 M li, ab * stets wdh.
Rd. 2 und 3: alle M re
Rdn. 1 - 3 stets wdh.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Alte Volkskunst Stricken, Sticken, Häkeln

Nach dem Buch „Alte Volkskunst Stricken“ hab ich schon seit längerem Ausschau gehalten. Jetzt hab ich bei eBay gleich die kompletten drei Bände ersteigert. Über den Preis schweige ich, es ist mir fast peinlich, für so wenig Geld so tolle Bücher erhalten zu haben.

Zum Band „Stricken“: wenn man die Bücher von Erlbacher und Fanderl hat, dann braucht man dieses Buch eigentlich nicht kaufen, weil es ähnliche Muster enthält, außerdem ist die Auswahl hier sehr begrenzt. Fertige Anleitungen gibt es nicht, nur Mustervorlagen für Frauenstutzen (5 Lochmuster), Männerstrümpfe (13 Muster mit Verkreuzungen) und für Westen, Jacken und Joppen. Und zwar sind das dort verschiedene Zopfmuster (12 Stück), so genannte Zugmaschenmodel (also mit verschränkten Maschen verkreuzte Muster, 31 an der Zahl), Bandmodel (oder auch Füllmuster, 12 Stück) und Lückerlmodel (Lochmuster, 26 Muster).


Ich finde, dass diese Muster auch gut für Strümpfe zu verwenden sind. Man muss nur beachten, dass immer eine Zwischenreihe gestrickt werden muss, die der Rückseite von glatten Strickteilen entspricht und wo nicht gemustert wird.

Eine Offenbarung war für mich der Band zum Sticken. Ich kannte mich mit der Materie gar nicht aus und war völlig platt über die Unzahl von verschiedenen Stichen, die das Buch sehr anschaulich behandelt, es sind fast 60! Unterteilt sind sie in Linienstiche, Überwindelstiche, Schlingstiche, Kettenstiche und Knotenwickelstiche. Gefolgt von Durchbruch, Hohlsaum und Monogrammen. Für jeden dieser Stiche gibt es Zeichnungen, wie sie auszuführen sind und eine Fotografie, die die Umsetzung veranschaulicht. Es geht darum, die Stiche zu erlernen, das Buch ist keine Mustersammlung.

Beim Band zum Häkeln wurden ausschließlich Spitzen gesammelt, die als Verzierung für Wäsche, Gardinen, Tischdecken, Kissen, Kleidung etc. dienen. Sie sind unterteilt in schmale, mittelbreite und breite Spitzen. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Filet-Häkelei, dann kommen ein paar Beispiele für Rosetten und Sterne sowie Muster für gehäkelte Westen, Jacken und Joppen, schließlich wird die Tunesische Häkelei ganz kurz umrissen.

Ich muss gestehen, dass ich die Bücher wieder und wieder durchblättere - ich kann mich gar nicht satt sehen, und dass obwohl Sticken und Häkeln nicht unbedingt zu meinem Repertoire gehören.

Dienstag, 1. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 22/2010

Das Wollschaf hat heute eine lange Frage:

Nach meiner Beobachtung gibt es unterschiedliche Arten von Strickerinnen, grob konnte ich folgende Kategorien feststellen:

- die Forscherin: erschließt sich gern neue Techniken, ist an neuen Methoden sehr interessiert, eignet sie sich an und integriert sie gern in ihre Strickpraxis- die Beständige: hat ein festes Repertoire an Techniken, aus denen sie schöpft, ist an einer Erweiterung nicht sehr interessiert.

- die Historikerin: interessiert sich für das Stricken in der Vergangenheit, von Vintage Knits über vergangene Jahrhunderte bis hin zu mittelalterlichen Vorläufertechniken. Rekonstruiert gern.

- die Innovative: ihr geht es darum, auch stricktechnisch die neuesten Trends aufzunehmen und zu verarbeiten.

- die Selbstlose: strickt meist für wohltätige Zwecke und/oder andere (Familie, Freunde, auch Auftragsarbeiten)

- die Avantgardistin: ihre Strickpraxis beginnt dort, wo andere längst aufgehört haben: sie arbeitet mit Plastikbändern, Draht, Kassettenbändern, ist im Freeformbereich tätig oder strickt prinzipiell ohne Anleitung.

- die, die Faserverarbeitung wörtlich nimmt: strickt vor allem mit Materialien, die sie, soweit es ihr möglich ist, selbst verarbeitet hat (Schafe scheren, Wolle waschen, Kardieren, Färben, Spinnen etc.)

Kaum jemand erfüllt eine Kategorie vollständig (Schafe scheren ...) oder gehört ausschließich einer einzigen Kategorie an. Wo würdest Du Dich sehen? Bist Du damit zufrieden oder würdest Du Dir gerne etwas anderes erschließen?

Herzlichen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Die Forscherin: eher weniger. Nur wenn mir etwas so gut gefällt, dass ich es einfach nacharbeiten muss. Ich muss längst nicht alles ausprobieren, was mir über den Weg läuft.

Die Beständige: das schon eher. Ich verlasse mich gerne auf das, was ich schon beherrsche und arbeite mich eher im Schneckentempo voran, wenn es um Neues geht.

Die Historikerin: ich bin sehr fasziniert von älteren Stricktechniken und beschäftige mich gerne in der Theorie damit. Und beim Stricken habe ich eher einen Bezug zum Alten als zu den modernen Designerinnen.

Die Innovative: Da ich eher langsam bin, ist ein Trend meist schon wieder Geschichte, ehe ich ihn für mich selber verarbeitet habe!

Die Selbstlose: Ich stricke sehr gerne für andere, bin aber nicht selbstlos, denn ein Lob nehme ich gerne entgegen! Das gibt mir Schwung für die nächsten Projekte.

Die Avantgardistin: Das überhaupt nicht, mit Draht stricken- niemals!

Den letzten Punkt habe ich zumindest theoretisch schon in Erwägung gezogen. Die Vorstellung, alles selber zu machen, finde ich sehr reizvoll und da liegt noch viel Potenzial bei mir verborgen.