Montag, 22. Oktober 2012

Für zwischendurch


Ab und zu brauche ich neben meinen philosophischen Studien auch etwas Leichtes zum Lesen. Da kommen diese vier Bücher von Harald Martenstein gerade recht. Ich habe sie nach und nach bei eBay ersteigert und bis auf eines auch schon alle gelesen. Harald Martenstein ist Kolumnist für die ZEIT und den Tagesspiegel und die vier Bücher enthalten daher ausschließlich Kolumnen. Ich mag die kurze pointierte Textform, weil man das Buch jederzeit wieder weglegen kann. Bei einem Roman mit fortlaufender Handlung ist das schon schwieriger. Romane lese ich zur Zeit so gut wie gar nicht. Ich finde oft, dass es Zeitverschwendung ist, weil man keine Erkenntnisse daraus gewinnen kann.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Romane brauche ich zwingend als Gute-Nacht-Ritual. Meist lese ich die mehrmals, im Abstand von Monaten oder Jahren. Nachdem "Die Wand" mal wieder in aller Munde ist, habe ich mir das Buch letzthin zum dritten Mal vorgenommen. Die Geschichte fesselt mich auf eigenartige Weise immer wieder.
Das Hausschwein hab ich auch zuhause.
Viel Spaß beim Lesen

Adelheid

Martine hat gesagt…

Liebe Anke,
jetzt hast Du mich neugierig gemacht :-) …
Was das Lesen von Romanen betrifft, kann ich Deinen Einwand bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, obwohl ich denke, dass der Denkansatz hier nicht ganz richtig ist. Bei Literatur auf einem gewissen Niveau stellt sich die Frage nach dem, was man daraus ziehen kann, von vornherein nicht: Der Leser wird durch die ästhetische/stilistische Qualität, durch die Gedankentiefe und den geistigen Wert belohnt. Die Wahrheit ist aber, dass solche Werke in unserer Zeit kaum noch zu finden ist. Im deutschsprachigem Raum insbesondere sind selbst Autoren, die sich der Belletristik angehörend wähnen oder als solche von Verlagen und Medien zwangsprofiliert werden, weit von dem entfernt, was uns ein Thomas Mann geschenkt hat. Unsere Zeit ergießt sich - selbst jenseits des sich selbst bekennenden Mainstreams - in Gefühlsduseleien, Autobiografisch-Politisches und narzisstische Selbstanalysen. Ein wenig Trost findet man nur noch bei einigen wenigen. Für mich zum Beispiel in letzter Zeit unter anderem Paul Auster, Cees Noteboom, natürlich immer wieder Umberto Eco. Das deskriptiv-rezeptive, erforschende und sprachlich-ästhetische Element verschwindet aus der Literatur unserer Zeit immer mehr zugunsten einer grundsätzlichen illusorisch-naiven Anwandlung politischer oder gesellschaftlicher Mission – und solche Romane bringen einem in der Tat rein gar nichts.
Liebe Grüße
Martine

Anke hat gesagt…

Liebe Martine,
vielen Dank für Deine Ausführungen! Umberto Eco ist in der Tat der einzige Romanautor, den ich gerade lese. Ich bin in letzter Zeit gescheitert an Max Frisch - den ich eigentlich immer geliebt habe - und ebenso an Hermann Hesse. Die Zeit mit Thomas Mann war schön, liegt aber Jahre zurück. Es ist so, dass mir meine Zeit oft zu kostbar ist, um nur unterhalten zu werden. Und ich möchte mich nicht in Phantasie- und Gefühlswelten anderer Personen begeben. Diesen Sog, der einen da erfassen kann, den mag ich nicht besonders. Das ist vielleicht sogar der Hauptgrund, warum ich Romane aber auch Erzählungen derzeit so sehr ablehne. Cees Noteboom habe ich auch nur flüchtig kennengelernt und Paul Auster sagt mir leider gar nichts. Ich werde mir die Namen auf jedem Fall mal merken! Danke nochmal!